Farbvererbung

Wie funktioniert die Farbvererbung?

Die Farben habe ich auf der „Farben„-Seite bereits aufgezählt und beschrieben. Als Erinnerungsstütze sind sie aber unten auch noch einmal in klein.
Grundlegende Informationen zur Genetik mitsamt der wichtigen Begriffe sind hier einfach erklärt. Sie werden benötigt, um den Inhalt zu verstehen, also bitte zuerst lesen.

Jeder Welpe bekommt von seinen Eltern die Informationen für die Farbe mit. Je ein Allel von der Mutter und eines vom Vater. Daraus ergibt sich der Genoytyp des Welpen.
Je nachdem welche Farbe nun dominiert, so sieht der Welpe optisch aus (Phänotyp).

Wie sehen die Farben genetisch aus?

  • Sable (Z) ist dominant über alle anderen Farben. Ein Goldsable ist reinerbig (ZZ). Ein Darksable ist mischerbig (ZT) oder (Zs).
  • Tricolour (T) ist zwar rezessiv zu Sable, aber dominant zu schwarz-weiß (s). Ein Tricolour kann reinerbig (TT) oder mischerbig (Ts) sein.
  • Schwarz-weiß/Bi black (s) ist rezessiv. Ein schwarz-weißer Sheltie ist also immer reinerbig (ss), ansonsten sieht man die Farbe nicht.
  • Die Merle Färbungen liegen wieder an einem anderen Genort, sie sind aber dominant. Das heißt: immer wenn ein Merle-Gen (M) vorhanden ist, sieht man es auch.
  • Blue Merle ist genetisch tricolour und Bi Blue ist genetisch schwarz-weiß, aber mit einem zusätzlichen Merle-Gen.
  • Bi-Faktor bedeutet, dass der Hund eine unsichtbare Version des rezessiven Gens schwarz (s) trägt, man diese aber optisch nicht sieht.

Goldsable
(ZZ)

Darksable
(ZT/Zs)

Tricolour
(TT/Ts)

Bi Black
(ss)

Blue Merle
(TTMm/TsMm)

Bi Blue
(ssMm)

Welche Farben sind bei einer Verpaarung möglich?

Als Beispiel verpaaren wir nun einen tricolour Rüden mit Bi-Faktor (Ts) mit einer schwarz-weißen Hündin (ss). Es kommen dabei 25% tricolour Welpen mit Bi-Faktor (Ts) und 75% schwarz-weiße Welpen (ss) heraus.

Zur besseren Veranschaulichung hier noch ein grafisches Beispiel. Die Elternteile sind tricolour mit Bi-Faktor (Ts) und darksable mit Bi-Faktor (Zs), damit es etwas spannender wird.

Immer ein Allel von Elternteil 1, z.B. T und ein Allel von Elternteil 2, z.B. Z. Daraus entsteht genotypisch TZ, also phänotypisch darksable. So geht man vor bis alle Allele einmal verbunden waren und daraus schließt man die Wahrscheinlichkeiten für die Nachkommen. Hier haben wir 50% Wahrscheinlichkeit für ein phänotypisches darksable Kind (entweder TZ oder Zs), 25% Wahrscheinlichkeit für tricolour mit Bi-Faktor (Ts) und 25% Wahrscheinlichkeit für schwarz-weiß (ss).

Die folgenden Tabellen stellen übersichtlich, sämtliche in der FCI erlaubte, Farben dar. Die angeführte Farbe entspricht dem optischen Erscheinungsbild (Phänotyp). In Klammer steht jeweils der Genotyp.

Sable & Sable

Elternteil 1
goldsable (ZZ)
Elternteil 1
darksable (ZT)
Elternteil 1
darksable (Zs)
Elternteil 2
goldsable (ZZ)
goldsable (ZZ)goldsable (ZZ)
darksable (ZT)
goldsable (ZZ)
darksable (Zs)
Elternteil 2
darksable (ZT)
goldsable (ZZ)
darksable (ZT)
darksable (ZT)
tricolour (TT)
goldsable (ZZ)
darksable (ZT)
tricolour (Ts)
Elternteil 2
darksable (Zs)
goldsable (ZZ)
darksable (Zs)
darksable (Zs)
tricolour (Ts)
goldsable (ZZ)
schwarz-weiß (ss)

Tricolour & Schwarz-weiß

Elternteil 1
tricolour (TT)
Elternteil 1
tricolour (Ts)
Elternteil 1
schwarz-weiß (ss)
Elternteil 2
tricolour (TT)
tricolour (TT)tricolour (TT)
tricolour (Ts)
tricolour (Ts)
Elternteil 2
tricolour (Ts)
tricolour (TT)
tricolour (Ts)
tricolour (TT)
tricolour (Ts)
schwarz-weiß (ss)
tricolour (Ts)
schwarz-weiß (ss)
Elternteil 2
schwarz-weiß (ss)
tricolour (Ts)tricolour (Ts)
schwarz-weiß (ss)
schwarz-weiß (ss)

Sable x Tricolour/Schwarz-weiß

Elternteil 1
tricolour (TT)
Elternteil 1
tricolour (Ts)
Elternteil 1
schwarz-weiß (ss)
Elternteil 2
goldsable (ZZ)
darksable (ZT)darksable (ZT)
darksable (Zs)
darksable (Zs)
Elternteil 2
darksable (ZT)
darksable (ZT)
tricolour (TT)
darksable (ZT)
darksable (Zs)
tricolour (TT)
tricolour (Ts)
darksable (Zs)
tricolour (Ts)
Elternteil 2
darksable (Zs)
darksable (ZT)
tricolour (Ts)
darksable (ZT)
darksable (Zs)
tricolour (Ts)
schwarz-weiß (ss)
darksable (Zs)
schwarz-weiß (ss)

Tricolour/Schwarz-weiß x Blue Merle/Bi Blue

Elternteil 1
blue merle (TTMm)
Elternteil 1
blue merle (TsMm)
Elternteil 1
bi blue (ssMm)
Elternteil 2
tricolour (TTmm)
tricolour (TTmm)
blue merle (TTMm)
tricolour (TTmm)
tricolour (Tsmm)
blue merle (TTMm)
blue merle (TsMm)
tricolour (Tsmm)
blue merle (TsMm)
Elternteil 2
tricolour (Tsmm)
tricolour (TTmm)
tricolour (Tsmm)
blue merle (TTMm)
blue merle (TsMm)
tricolour (TTmm)
tricolour (Tsmm)
blue merle (TTMm)
blue merle (TsMm)
schwarz-weiß (ssmm)
bi blue (ssMm)
tricolour (Tsmm)
blue merle (TsMm)
schwarz-weiß (ssmm)
bi blue (ssMm)
Elternteil 2
schwarz-weiß (ssmm)
tricolour (Ts)
blue merle (TsMm)
tricolour (Ts)
blue merle (TsMm)
schwarz-weiß (ss)
bi blue (ssMm)
schwarz-weiß (ssmm)
bi blue (ssMm)

Wer es noch etwas genauer möchte:

Es gibt 3 verschiedene Genorte (Loci), die für den Sheltie relevant sind. (Es gibt natürlich noch mehr, aber ich möchte es nicht zu kompliziert machen.)

  • Der A-Locus (Agouti) ist zuständig für die Hauptfärbung. Hier liegen sable, tricolour und schwarz-weiß.
  • Der M-Locus ist für das Merle-Gen zuständig. Bei Mm ist eine Kopie vom Merle-Allel vorhanden, bei mm keine Kopie, bei MM zwei Kopien (=double merle).
  • Der S-Locus ist für die weißen Stellen im Fell verantwortlich, man nennt es auch Weiß-Faktor. Bei reinerbigem (ss) Vorliegen, entstehen vorwiegend weiße Hunde (siehe colour headed white/ CHW).

Wer es ganz genau wissen möchte, bitte hier nachlesen.